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Pfarrbrief Januar Februar März April

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Liebe Schwestern und Brüder,


 

die aktuelle Pfarrblattausgabe Dezember 2023 / Januar 2024 umfasst gleich zwei Jahreswechsel: Am ersten Advent beginnt ein neues Lesejahr, in dem uns im Gottesdienst die Texte des Evangelisten Markus begegnen werden. Es ist das älteste der vier Evangelien. Markus war nach heutigem Forschungsstand der erste, der das Leben Jesu von der Taufe bis zum Tod am Kreuz chronologisch darstellte und damit eine neue literarische Textgattung begründete, die er evangelion – frohe Botschaft nannte.
Am 1. Januar beginnen wir dann ein neues Kalenderjahr. Auch wenn wir letztlich oft feststellen, dass auch in einem neuen Jahr vieles beim Alten geblieben ist, so ist der Jahreswechsel doch mit dem Reiz des Neuanfangs verbunden. Neu anzufangen gehört unverzichtbar zum Leben und zum Glauben. Die Bibel beginnt mit den Worten „Im Anfang …“ und ist übervoll von Geschichten des Neuanfangs. Mit der Schöpfung der Welt hat Gott etwas absolut Neues und Einmaliges erschaffen – Anlass für uns, diese Kostbarkeit zu schätzen und zu schützen. Abraham, Mose, die Propheten – das Alte Testament ist reich an Beispielen für mutiges Aufrechen und Ausbrechen aus alten Fesseln. Mit der Geburt Jesu Christi ist ein umfassender Neuanfang in der Geschichte Gottes mit den Menschen gesetzt, auf den sich sogar unsere Zeitrechnung bezieht. In seinen Taten und Worten hat Jesus unzähligen Menschen einen Neuanfang ermöglicht durch Heilung, Versöhnung, Herausforderung und Nächstenliebe. Sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung haben alles, was fest zu gelten schien, auf den Kopf gestellt und selbst im Tod einen Neuanfang geschaffen. Und im letzten Buch der Bibel spricht Gott: „Seht, ich mache alles neu.“ (Offb 21,5)
Der christliche Glaube bewegt bis heute Menschen aufzubrechen und neu zu beginnen. Für manche sind dies große Lebenswenden, oft aber sind es kleine und vielleicht unscheinbare Neuanfänge. Elfriede Klauer, Redakteurin bei Pfarrbriefservice.de, plädiert dafür, Neuanfänge zu üben mit kleinen Schriften im Alltag. Dafür hat sie eine Liste von Ideen zusammengetragen, darunter beispielsweise:
•    Wählen Sie für den Weg zum Bäcker, zur Kirche, zur Arbeit usw. immer wieder einmal eine andere Route.
•    Laden Sie am Wochenende Menschen ein, die Sie nicht so gut kennen, aber schon immer einmal kennenlernen wollten.
•    Wenn Sie heute über etwas schimpfen, denken Sie anschließend daran, wofür Sie trotz allem dankbar sein können.
•    Wenn abends Couch und Bildschirm locken, widerstehen Sie wenigstens einmal in der Woche. Machen Sie: nichts und schauen Sie, was passiert.
•    Selbst gekocht schmeckt am besten. Probieren Sie ein neues Rezept. Oder eine neue Zutat, mit der Sie noch nie gekocht haben.
So schlicht manche dieser Ideen klingen mögen – warum versuchen wir es nicht einfach mal? Vielleicht fallen Ihnen ja auch noch weitere Anfangsübungen ein. Ich freue mich darauf, von Ihren Erfahrungen zu hören!
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ heißt es in Hermann Hesses berühmtem Gedicht „Stufen“. Ich wünsche Ihnen, dass dieser Zauber des Anfangs Ihren Jahreswechsel begleite und dass er sich im Jahr 2024 in Ihrem Leben immer wieder bemerkbar mache.
Gott segne Sie in der Advents- und Weihnachtszeit und im neuen Jahr!
 

Ihre Judith Lübker